Herbstblätter

Zuerst der noch fällige historische Rückblick in die Chinesische Medizin.

Die enge Verknüpfung zwischen Ernährung und Medizin ist in fast allen Kulturen zu finden ist. Sie ist in China besonders ausgeprägt und hat sich weitgehend ungebrochen bis heute erhalten. Bereits aus dem 2. Jhdt v. Chr. gibt es Aufzeichnungen zu den Charakteristika und Einteilungen in unterschiedliche Geschmäcker und Temperaturwirkungen (thermische Wirkungen ) sowohl von Nahrungsmitteln als auch Kräutern und Pflanzen (Arzneimittel). Es ist davon auszugehen, dass in der Frühzeit nicht zwischen Ernährung, Diätetik und Arzneimitteltherapie unterschieden wurde.

Starke Ähnlichkeit zur westlichen antiken Vorstellung der Diätetik gibt die Chinesische Tradition der „Pflege des Lebens“ Yangshen, die eine gesunde Lebensführung zum Ziel hatte. Der Stellenwert der Ernährung wird durch dieses Zitat deutlich :

„Erst wenn die Ernährungstherapie keine Heilung bringt, sind Arzneimittel einzusetzen.“ Quelle: Chinesische Diätetik Engelhardt/Hempen

Hier findet das Wissen um die Thermische Wirkung von Nahrungsmittel und Gewürzen und Kräutern einen extrem praktischen, gesundheitsfördernden Nutzen.

Unsere Verdauung funktioniert, vereinfacht dargestellt, wie ein Hochofen:

Speisen, als körperfremde Stoffe, werden in unserem Magen zu einer körpereigenen Energie transformiert, also „verstoffwechselt“. Dieser Prozeß findet unter Wärme/ Hitze statt, weshalb man in der Chinesischen Medizin auch von einem „Verdauungsfeuer“ spricht. Dieses Verdauungsfeuer ist die Kraft der Milz.

Wenn jemand allzu oft thermisch abkühlende oder kalte Lebensmittel zu sich nimmt fängt er nicht nur an zu frösteln – auch das Verdauungsfeuer wird nicht richtig genährt und wird kleiner und mikriger. Wir nennen das Milz Qi (Kraft) Mangel.

Dies geschieht im Winter natürlich schneller, wenn der Körper Wärme durch Speisen benötigt, als im Sommer. Doch auch im Sommer kann man sich über zuviel Eis, eiskalte Getränke, zuviel Tomaten- oder Gurkensalat oder zuviel Wassermelone extrem abkühlen und das Verdauungsfeuer „lahm legen“. Innere Symptome sind Verdauungsblockaden, Bauchschmerzen, Durchfall u.a.

Aber sich fortan thermisch warm und heiß zu ernähren ist die falsche Maßnahme. Hier kommt es bei einem Zuviel zu Überhitzung mit Symptomen, wie: Sodbrennen, Heißhunger, Magenschleimhaut- Entzündung mit Magenschmerzen, Ruhelosigkeit, starkes Schwitzen, rotes Gesicht, pochende Kopfschmerzen…

Wie schnell Stoffwechselvorgänge in eine Schieflage geraten oder entgleisen ist nicht nur von der Menge und Häufigkeit der verwendeten Nahrungsmittel abhängig, sondern natürlich auch von der ganz individuellen Konstitution – bei Ihnen, bei mir, bei jedem Einzelnen.

Zur Gesund- Erhaltung verwendet man

  • kalte Nahrungsmittel
  • erfrischende Nahrungsmittel
    ….
  • neutrale Nahrungsmittel
    ….
  • warme Nahrungsmittel
    ….
  • heiße Nahrungsmittel
  • vertreiben Hitze
    kühlen stark
    leiten nach innen
  • bauen Säfte auf
    kühlen
  • bauen Qi auf, harmonisieren
  • wärmen
    dynamisieren
  • vertreiben Kälte
    erhitzen leiten nach außen
  • sehr wenig
  • Anteil 1/3
    für gesunde Ernährung
  • Anteil 1/3
    für gesunde Ernährung
  • Anteil 1/3
    für gesunde Ernährung
  • sehr wenig

Das Maß ist entscheidend – manchmal ist weniger mehr :-))

Bald gibts den 3. Teil – bleiben Sie dran!

Bei Fragen und Anregungen melden Sie sich gern bei mir. Herzliche Grüße, Ihre Gabriele Bartels