Das VETA Prinzip: Tuina-Massage
„Tuina- Massage – nie davon gehört….!“
Das begegnet mir ganz oft, wenn ich von meinem Arbeitsfeld erzähle.
Dabei ist „eigentlich“ alles ganz schnell erklärt: Tuina- Massage gehört zur chinesischen Medizin und bildet mit Akupunktur, chin. Kräutermedizin, chin. Ernährungslehre, T’ai Chi und Chi Gong das ganze Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten.
Tuina- Massage bedeutet demnach, dass es die klassische chinesische Manual Therapie ist und in China so bekannt und beliebt, wie bei uns die Krankengymnastik. In Krankenhäusern gibt es also auch eigene Abteilungen für Tuina – Behandlungen, wo die Patienten ambulant behandelt werden.
Die Massagetherapie ist die älteste Therapiemethode in der medizinischen Geschichte Chinas. Noch vor dem Einsatz von Werkzeugen, wie Steinspitzen und später Metallnadeln zur Akupunktur, benutzten die Menschen ihre Hände, um Leiden zu lindern und die Krankheit im wahrsten Sinne des Wortes „in die Hand zu nehmen“. So wurden vor über 4000 Jahren die ersten Manipulationen und Lokalisationen zunächst intuitiv und später systematisch erarbeitet und erfasst.
Das VETA-Prinzip
Wie es kommt, dass Tuina- Massage hier weitestgehend unbekannt ist?
Natürlich wurde das spektakulärste Verfahren zuallererst „importiert“: die Akupunktur. Kleine Nadeln mit großen Wirkungen – das war so völlig anders als alles bisher Bekannte.
Massage sieht dagegen gewöhnlich aus – jede Medizin oder Volksheilkunde kennt ihre eigene Form der Massage – als Tuina- Therapeutin bin ich da allerdings ganz anderer Meinung!
Bisher ist das Wissen über die Tuina – Massage (kurz: Tuina) hierzulande aber nur sehr gering, d.h. dass nur wenige Institutionen eine qualifizierte Ausbildung anbieten und ausgebildete Therapeuten rar sind.
Was unterscheidet die Tuina – Massage nun eigentlich von westlichen Massagemethoden oder von der Akupressur?
Tuina richtet sich nach den ursprünglichen Kriterien der chinesischen Medizin, wie alle anderen Fachrichtungen s.o. auch. Das völlig Ungewöhnliche an der chinesischen Medizin ist das gesamte Leitbahnsystem (sprich: die Meridiane) und die zentrale Bedeutung des „QI“.
Das chinesische Wort tuina heißt wörtlich übersetzt „schieben & ziehen“ und bezeichnet eine Behandlungstechnik, die der westlichen Massage aber auch der manuellen Therapie ähnelt. Historisch wurde der Begriff anmo verwendet, was „greifen & pressen“ bedeutet.
Tuina kombiniert spezielle hochwirksame Massage- und Grifftechniken mit der Kenntnis über Akupunkturpunkte und Leitbahnen und chiropraktische Maßnahmen mit dem umfassenden System der TCM. Die TCM versucht beim kranken Menschen energetische Störungen, Entgleisungen und Blockaden zu erkennen. Sie fasst den Menschen als Gesamtheit auf und benennt das freie Fließen von der aktiven und stofflichen Energieform (QI und Blut) als Gesundheit.
Störungen können durch die TCM durch eine eingehende Diagnosestellung mit u.a. Pulstastung und Zungendiagnose im energetischen d.h. feinstofflichen Bereich – viel früher als in der westlichen Medizin – erfasst werden. Durch die ausgefeilte Tuina- Massage- Technik und das ganzheitliche Verständnis des Menschen und seiner Beschwerden wird eine enorme Wirkung erreicht.
Ich verwende Tuina vorwiegend bei Patienten mit Schmerzen im Bewegungsapparat, wie z.B. Schulter- Nacken- schmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen an den Gelenken, Mensturationsschmerz u.a., um Blockaden zu lösen oder bei Unterversorgung im schmerzhaften Areal zu aktivieren. Im Trauma- Bereich, also nach Unfällen oder Sportverletzungen, setzte ich Tuina ein und kombiniere hier oft mit Akupunktur, um die in der Tiefe entstandene engertische Störung zu eliminieren und die harmonische Zirkulation von Qi und Blut wiederherzustellen und zu gewährleisten.
Aber auch chronische Erkrankungen, wie Reizdarm, Reizmagen, Heuschnupfen und viele Arten von Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten und Stress behandle ich auch mit Tuina – Massage, um Symptome zu lindern aber auch um die Ursachen direkt anzugehen.