Zeigt her eure Zungen

Zungendiagnose

Zungendiagnostik in der chinesischen Medizin

Die Chinesische Medizin ist mehr als 4000 Jahre alt. Man verließ sich vollständig auf seine Sinne um seine Umwelt (Macrokosmos) und sich selbst wahrzunehmen (Microkosmos). Über Jahrtausende hinweg ist so ein tiefgründiges und schlüssiges Verfahren entstanden, was die Grundlage unserer TCM- Diagnosestellung darstellt.

In der klassischen chinesischen Heilpraxis praktizieren wir es immer noch so und verlassen uns auf das was wir sehen, hören, tasten, riechen und intuitiv wahrnehmen.

Im Rahmen der Chinesischen Medizin wird die Zunge dem Funktionskreis Herz zugeordnet und zwar im Kontext von:

  • Herz mit dem Sinnesorgan (redende) Zunge
  • mit der Körperöffnung Mund
  • stimmliche Manifestation ist „das Lachen“ und seine Emotion ist die Freude.

Das Herz tragen manche ja sprichwörtlich auf der Zunge. Es ist in der Chinesischen Medizin der Sitz der Emotionen, des Geistes und als Kaiser-Organ die Verbindung zum Himmel/ dem göttlichen Prinzip.

Die Zunge bildet also (als Sinnesorgan des Herzens) innere Zustände ab. Somit erlaubt der Blick auf die Zunge eine „Schau nach Innen“.

Von Zungen und Zeichen!

Jede Zunge zeigt eine momentane Situation des Menschen. Sie lässt allerdings auch Prognosen des erfahrenen Therapeuten zu. Bei der Zungendiagnose achtet man auf

  • Vitalität (Gesamteindruck)
  • Zungenfarbe
  • Zungenform
  • Besonderheiten ( Risse, Punkte, Schwellungen, Einziehungen,..)
  • Belag.

In der chinesischen Zungendiagnose wird die Zunge zudem in Zonen mit Organ-Zugehörigkeiten eingeteilt.

zungendiagnoseIn welchen Zonen Farbe, Dicke, Belag, besondere Zeichen auftreten gibt Aufschluss darüber, in welchen Organen energetische Ungleichgewichte auftreten, die evtl. zu Symptomen führen oder schön geführt haben. Allerdings lässt sich nicht immer die Schwere einer Erkrankung an der Zunge ablesen.

Zungenbilder bieten eine gute Dokumentation des Ist-Zustandes und zeigen, mehrmals in Abständen aufgenommen, Prozesse und Veränderungen durch die Therapie an.

Und wie macht man das?

Die Zunge wird für einige Sekunden entspannt aus dem Mund gestreckt und dann wieder rein gezogen. Dies wiederholt sich einige Male, so dass ich mir einen vollständigen Eindruck vom Aussehen machen kann. Manchmal zeichne ich die Merkmale auf, manchmal mache ich Bilder um den Beginn der Therapie festzuhalten.

„Zunge rausstrecken kann doch jedes Kind“

 

Sprechen Sie mich gern „auf Ihre Zunge“ an.

Herzliche Grüße,

Ihre Gabriele Bartels